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Anleitung: Kurbelwellen Zentrierung
Kurbelwelle zentrieren
Wie zentriere ich eine Kurbelwelle?
Die Soll Toleranzen der Lagersitze, aber auch die Verpressungstoleranz der Kurbelwellen mit dem Pleuelzapfen, oder Insuffizienzen bei der Ausführung der Montage führen in vielen Fällen zu einer nicht exakt mittig im Kurbelgehäuse sitzenden Kurbelwelle. Geringfügige Verschiebungen können noch durch das Axialspiel des Pleuels auf dem Kolbenbolzen ausgeglichen werden. Bei größeren Abweichungen muß nach der Montage nochmals Hand angelegt werden, zumindest wenn es sich um einen für das Scootertuning vorbereiteten, leistungsstarken und drehfreudigen Motor handelt. Zunächst ist es erforderlich, den Versatz zu ermitteln.
Versatz der Kurbelwelle ermitteln
- Mittels einer Fühlerlehre wird der Abstand der rechten Außenseite der Wange zum Kurbelgehäuse ertastet
- Gleiches geschieht auf der linken Seite
- Beide Werte werden addiert und durch 2 geteilt
- Dieser Wert ist die korrekte und identische Soll Distanz von jeder Wange bis an das Kurbelgehäuse
Einstellen der gemittelten Distanz
Um die Kurbelwelle mittig zu setzen, also zu zentrieren, muß diese axial in die Richtung des größeren Abstands bewegt werden. Um der Kurbelwelle bei dieser Prozedur nicht zu schaden, ist es am besten zwei Werkzeuge zu benutzen, eines zum Ziehen und eines um Druck aus der anderen Richtung aufzubauen. Auf diese Weise vermeidet man ein Verbiegen der Kurbelwelle.
- Lehre mit dem auf Mittelwert eingestellten Fühlerblatt zwischen Wange und Gehäusewand fixieren
- Werkzeug zum Ziehen auf Wellenstumpf aufstecken, Scheiben auflegen und mit Mutter auf dem Wellengewinde fixieren
- mit Drehmomentschlüssel 5 kp - 50nm anziehen
- auf der anderen Seite Werkzeug mit Spindel zentrisch über Kurbelwellenende fixieren
- Spindel mit Drehmomentschlüssel 5 kp - 50nm anziehen
- da die Kurbelwelle nun unter einem zu einer Seite ausgerichteten Druck bzw. Zug steht, wird sie sich bei Erhöhung der Werte axial in die gewünschte Richtung bewegen
- bei gleichzeitigem Drehen der Muttern beider Werkzeuge in viertel Schritten, kündigt ein leichtes Knacken von dem Erfolg der Bewegung
- die Wange der Kurbelwelle liegt nun an dem Blatt der Lehre fest an
- wiederholtes Nachmessen beweist nun die präzise mittige Lage der Kurbelwelle